Blut im Kot bei Katzen: Solltest Du Dir Sorgen machen?

Veröffentlicht von Dr. Emma Milne BVSc FRCVS
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Es ist immer besorgniserregend, Blut im Kot Deiner Katze zu sehen. Schließlich ist Blut am besten im Körper aufgehoben! Blut kann jedoch aus vielen Gründen im Kot Deiner Katze auftauchen, von denen einige keinen Grund zur Besorgnis darstellen, während andere sehr ernst sein können. Woher weißt Du also, um welchen es sich handelt und wann Du mit Deiner Katze einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin aufsuchen solltest? Schauen wir uns einige der häufigeren Gründe für Blut im Kot von Katzen und die Anzeichen schwerwiegenderer Probleme an.

Ursachen für Blut im Kot von Katzen

Wenn es um Blut im Kot geht, ist dies nicht immer so offensichtlich, wie Du vielleicht denkst. Frisches Blut ist leicht zu erkennen, aber Blutungen in den oberen Darmabschnitten sehen viel schwärzer aus. Das liegt daran, dass das Blut teilweise verdaut wurde, wodurch sich die Farbe ändert. Dazu kommt, dass viele Katzen – zum Vorteil ihrer Besitzer:innen – im Freien auf die Toilette gehen, anstatt auf ein Katzenklo. Bei diesen Katzen kann es äußerst schwierig sein, jemals zu erkennen, ob sie eine Verdauungsstörung haben, es sei denn, sie werden offensichtlich krank.

Im Grunde kann alles, was die empfindliche Darmschleimhaut entzündet oder beschädigt, Blutungen hervorrufen. Die geläufigsten Ursachen von Blut im Kot von Katzen sind:

  • Parasiten. Es ist ratsam, die Wurmkur für Deine Katze auf dem neuesten Stand zu halten. Katzen, die viel jagen und ihre Beute verspeisen, benötigen möglicherweise eine häufigere Behandlung. Sogar Katzen, die nicht jagen, können Würmer haben.

  • Durchfall. In vielen Fällen verschwindet Durchfall in ein oder zwei Tagen. Doch wenn er länger anhält, kann es zu Blutungen führen.

  • Kolitis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Dickdarms, bei der oft hellrotes, frisches Blut und Schleim entstehen.

  • Chronische Enteropathien. Dazu gehören eine Reihe von Erkrankungen wie die futtermittelresponsive Enteropathie (FRE) und die Steroid-bedingte Enteropathie (SRE).

  • Unerwünschte Lebensmittelreaktionen. Dazu gehören Futtermittelallergien und -unverträglichkeiten.

  • Krebserkrankungen oder Polypen im Darm.

  • Gifte. Manche Gifte, darunter Nagetierköder, verursachen Blutungen im Körper, einschließlich des Darmes.

  • Bakterielle oder virale Infektionen.

  • Stress. Das Zusammenleben mit anderen Katzen, auch den Nachbarskatzen, kann Katzen Stress bereiten. Katzen sind subtile Lebewesen und können dies gut verstecken.

Wann Du etwas unternehmen solltest

Du kennst Deine Katze besser als jeder andere, aber je mehr Du weißt, was für Deine Katze normal ist, desto eher wirst Du Veränderungen erkennen. Die besten Tierbesitzer:innen sind die, die am meisten beobachten. 

Wenn Deine Katze eine Katzentoilette benutzt, sollte es natürlich einfach sein, Veränderungen im Kot zu erkennen oder zu bemerken, wenn sie sich anstrengt oder weint. Wenn sie nach draußen geht, versuche ihre übliche Routine zu erkennen; wie oft geht sie nach draußen? Geht sie immer nach dem Fressen nach draußen? Frisst und trinkt sie normal?

Viele Verdauungsstörungen klären sich von selbst oder bleiben sogar unbemerkt, aber es gibt Zeiten, in denen Du unbedingt eine:n Tierärzt:in aufsuchen solltest.

  • Scheint Deine Katze eine andere Farbe zu haben? Wenn Deine Katze nichts oder wenig isst, viel Gewicht verliert, lethargisch ist oder mehr als gewöhnlich trinkt, solltest Du immer eine:n Tierärzt:in aufsuchen. Dies sind oft die ersten Anzeichen für viele verschiedene Probleme, einschließlich schwerer Verdauungsstörungen.

  • Wenn Du starken, wässrigen Durchfall mit oder ohne Blut bemerkst, insbesondere wenn Deine Katze auch erbricht, solltest Du Hilfe holen. Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen oder Durchfall kann schnell zu Dehydrierung und dem Verlust wichtiger Mineralstoffe führen.

  • Deine Katze hat Schwierigkeiten, auf die Toilette zu gehen. Dies kann ein Zeichen für Verstopfung, Kolitis oder einen Fremdkörper im Darm sein, aber auch für eine verstopfte Blase, die einen medizinischen Notfall darstellt. Wenn Deine Katze sich anstrengt, auf die Toilette zu gehen, suche so schnell wie möglich ihren Tierarzt bzw. ihre Tierärztin auf.

  • Lange Dauer. Auch wenn Deine Katze munter zu sein scheint und frisst, solltest Du bei Verdauungsproblemen, die länger als 48 Stunden andauern, eine Untersuchung veranlassen.

Wenn Du entscheidest zum Tierarzt bzw. zur Tierärztin zu gehen, bitte um eine Kotprobe, wenn es möglich ist. Dein:e Tierärzt:in wird sie auf Parasiten, Infektionen und Blut untersuchen. Dein:e Tierärzt:in wird möglicherweise auch Bluttests durchführen und eventuell auch Röntgenaufnahmen oder einen Ultraschall machen. 

Oft reichen ein paar Tage mit hochverdaulicher Nahrung (und manchmal auch mit Medikamenten), um alles wieder ins Lot zu bringen. Doch je früher die Ursache erkannt wird, desto besser. Und denke daran: Tierärzte bzw. Tierärztinnen sind da, um Dir und Deinem Haustier zu helfen. Mache Dir keine Sorgen, dass Du überreagierst, denn auf Nummer sicher zu gehen, ist immer gut.

Überprüft von Dr. Hein Meyer, DVM, PhD, Dipl-ECVIM-CA